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Stahlhofen a.W. feierte sein 800-jähriges Bestehen

Freiwillige Feuerwehr des Dorfes vor 90 Jahren gegründet

Stahlhofen a.W. Ein kleines und sehr feines Dorffest rund ums Bürgerhaus haben die Stahlhofener zu Ehren ihrer 800-jährigen Geschichte gefeiert. Eine Ausstellung war das Kernstück des fünftägigen Festes. Alte Fotos und Alltagsgegenstände wurden mit Hilfe der Bürger zusammengetragen. Hannelore Zimmermann und Christina Wolf hatten sich dafür sehr eingesetzt und waren auch Ansprechpartnerinnen für die Besucher. Zu

sehen war u.a. ein Bild, auf dem die alte Dorfmauer eingezeichnet war. Und die traditionellen „Hausnamen“ waren aufgeführt. Ein Zugezogener konnte sogar feststellen, dass sein Name mit dem seines Hauses übereinstimmt!
Der Dorfname Stahlhofens lautet übrigens von alters her „Stohlwer Piwix“, was auf den Vogel Kiebitz zurückgeht, der hier – als der See noch ganz Wiese war – zu finden war.

Viele Besucher kamen zum Filmabend
Sehr guten Zuspruch fand der Filmabend, bei dem drei Beträge gezeigt wurden. Udo Gundermann hatte aus seinen Aufnahmen ein neues Werk zusammengeschnitten und noch ergänzt. Die Zuschauer konnten so einen Blick auf fünf Jahrzehnte Ortsgeschichte werfen. Der See, der derzeit seinem Namen „Wiesen-See“ übrigens alle Ehre macht, war ein großes Thema in dem Film. Stammtisch, Feuerwehr und die ehemalige Wirtschaft Flick standen im Mittelpunkt eines weiteren Beitrags, den Dieter Wengenroth Mitte der 1960er-Jahre mit einem gewissen Witz gefilmt und betitelt hatte. Das Thema Feuerwehr stellte der Film von Horst Müller in den Mittelpunkt. Das Publikum hatte viel Freude an den Aufnahmen.

Gottesdienst mit drei Pfarrern
An Gottes Segen fehlt es Stahlhofen nicht. Dekan Dr. Axel Wengenroth und Pfarrer Maic Zimmermann, die beide aus dem Ort stammen, sowie Pfarrer Eckehard Brandt, der in den Ruhestand geht, hielten einen Gottesdienst am Samstag. Auch in den vergangen Jahrzehnten waren die Gottesdienste hier immer ein besonderes, stimmungsvolles und wichtiges Ereignis. Dank der schönen Liedauswahl wurde kräftig mitgesungen, begleitet von Mathias Donath am Keyboard. Dankbarkeit war unter anderem ein Thema der Predigt – und des Gesangs.
Siglinde Wüst wird zur Ehrenbürgerin ernannt
Es ist schwierig, Jubiläen zu feiern, wenn keiner etwas von der Geschichte weiß. Aber dafür hat die Ortsgemeinde Stahhofen a.W. Siglinde Wüst. Sie hat sich über viele Jahre, sogar Jahrzehnte, mit der Geschichte des Waldes „Eigen“ und dem Ort Stahlhofen auseinandergesetzt, recherchiert und geschrieben. Eine kompetente Hilfe und große Unterstützung war ihr dabei ihr Mann Bert-Werner Wüst. Ihre Arbeit mündete in das umfangreiche Werk „Vom Adelshof zur Wiesenseegemeinde“. Die Chronik wurde von Ortsbürgermeister Frank Butterweck an viele Ehrengäste überreicht. Und für die Autorin hatte er die Ehrenbürgerwürde als Dank für ihr außerordentliches Engagement zu überreichen. Die Auszeichnung nahm stellvertretend für sie ihr Sohn Daniel Wüst entgegen.

Spaß für Groß und Klein
Für die Kinder gab es ein schönes Verwöhnprogramm: Eine wunderbare Hüpfburg stand ihnen Dank der Versicherungsmakler „Normann & Ruggiero“ zur Verfügung. Und sie wurde – obwohl einige Dutzend Gäste noch gern hätten kommen können – intensiv genutzt. Da Cornelia Kaiser (Beginenhof Westerburg) noch ein Kinderschminken anbot, sahen die kleinen Hüpfer zunehmend märchenhafter aus. Zum Tanzen animierte sie Paco Salas (Köln), der außerdem für Musik und Moderation sorgte. Eine große Tombola gab es, und ein Sonderpreis wird ausgelost unter denen, die wussten, was ein „Bobbewoh“ ist.
Ein Imbissstand sorgte für pikantes Essen. Am Samstagnachmittag wurde im Bürgerhaus ein großes Kuchenbuffet aufgebaut. Die Bäckerinnen waren Stahlhofener Frauen. Auch den regionaltypischen Eierkäs gab es zu kosten. Kerstin Norman hatte eine Auswahl ihrer beeindruckenden Fotografien im Bürgerhaus ausgestellt. Sie zeigten die Natur und ihre Bewohner, insbesondere Vögel, in zauberhafte Farbtöne getaucht. Zwei Frauen von der Spinngruppe, Gaby Held-Habermann und Christine Rebmann, gesellten sich zu den Besuchern und ließen das Rad drehen – das Spinnen ging ihnen scheinbar mühelos von der Hand.

Die Gratulanten
Gratulanten wie die Erste Beigeordnete der VG Westerburg, Dr. Ulrike Fuchs, die Bügermeisterinnen aus Hergenroth und Pottum, Nina Podelski und Anette Leukel-Lenz, und den Ersten Beigeordneten Michael Schmidt aus Winnen, Martin Rudolph (WällerLand-Touristik) und Harald Ulrich (Willmenrod) waren gekommen. In lockerer Runde wurden Glückwünsche ausgesprochen und anschließend noch etwas zusammen gefeiert und sich ausgetauscht. Auch Jasmin Stiltz von der Sparkasse Westerburg, Jagdpächter Oliver Knoche, Markus Mühlenhaupt vom Campingplatz oder Jens Geimer, Hachenburger Brauerei-Chef, befanden sich unter den Ehrengästen. Glückwünsche und Tombolaspenden sendeten unter anderem die evm und Firma Zoth. Sehr großzügig zeigte sich die MGG Stahlhofen GmbH: Geschäftsführer Udo Knafla versprach in einem Anschreiben eine großzügige Zuwendung für die Ortsgemeinde und die Freiwillige Feuerwehr. Bei schönem Sommerwetter wurde bis in die frühen Morgenstunden draußen gefeiert.

90 Jahre Freiwillige Feuerwehr im Dorf
Die Freiwillige Feuerwehr (FF) konnte sich zu ihrem runden Geburtstag über Ehrengäste und gute Freunde und Kameraden freuen. Auch Geldgeschenke nahm Wehrführer Christian Lehmhaus entgegen. Bei dem warmen Wetter ließ es sich bestens vor dem Bürgerhaus feiern.

Gäste und Glückwünsche
Markus Hof, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg, sprach der Wehr gegenüber seine Anerkennung aus und beteiligte sich bei der Ehrung von Feuerwehrmitgliedern. Vom Kreisfeuerwehrverband Westerwald war die Fachbereichsleiterin für Frauen und Mädchen, Nina Wörsdörfer, gekommen, die den weiblichen Anteil in den Wehren stärken möchte, sowie Stefan Wengel, der als Beisitzer zuständig für die VG Westerburg ist. Auch der Vorsitzende des Fördervereins der FF Stahlhofen, Thomas Zimmermann, beteiligte sich bei den Ehrungen. Begrüßt werden konnte zudem der Ehrenwehrleiter Wilfried Dillbahner, der auch die Jägerschaft vertrat.

Ehrungen und Ernennungen
Ingo Pöllmann wurde zum Oberfeuerwehrmann ernannt und Volker Wolf zum Oberlöschmeister. Hort Müller erhielt eine Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Edgar Lehmhaus wurde mit einer Ehrenurkunde bedacht und mit der Verleihung des silbernen Ehrenzeichens des Kreisfeuerwehrverbands aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Wehrführer Christian Lehmhaus erhielt die Ehrennadel in Bronze, verliehen vom Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz, „in Würdigung hervorragender Verdienste“ im Feuerwehrwesen in Verbindung mit der Förderung der Feuerwehr-Verbandsarbeit.

Lockeres, geselliges Beisammensein
Gefeiert wurde noch lange – etwa mit den befreundeten Wehren aus Gemünden, Halbs, Hergenroth, Höhn und Oellingen, Pottum und Winnen. Einige von ihnen versuchten sich auch im Kuppel-Cup. Hergenroth und Winnen belegten Platz zwei und drei. Die verlockende Trophäe samt 10-Liter-Bierfaß ging aber letztlich an eine Auswahl von Wehrführern aus Höhn, Pottum und der Führungsstaffel der VG Westerburg. Die sieben schlugen die anderen haushoch.
Über die Gründung
Die Freiwillige Feuerwehr (FF) Stahlhofen a.W. ist 1932 gegründet worden. Im Jahrhundert davor waren regelmäßig Feuer ausgebrochen – Brandstiftung (auch Grund des Großfeuers 1842) und Blitzeinschlag wurden in der Schulchronik als Hauptgründe genannt. 1927 wurde bereits ein Spritzenhaus ans damalige Backes gebaut. Erster Wehrführer der FF war Hugo Flick, dem dann Heinrich Klees (1945) und Willi Röder (1953) folgten. Heute hat Christian Lehmhaus (seit 2015) das Amt inne. Sein Stellvertreter ist Klaus Wingender. 15 aktive Mitglieder hat die FF, rund 100 Mitglieder ihr Förderverein, der unter der Leitung von Thomas Zimmermann steht. Das aktuelle Feuerwehrfest hat auch bewirkt, dass weitere Anwohner ihr Interesse an der Feuerwehr bekundeten. Die Stahlhofener Wehr freut sich über neue Kameraden und/oder Fördermitglieder! (tast)
Foto:Tatjana Steindorf