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Das Westerwaldbad bleibt in diesem Jahr geschlossen

Hauptausschuss der VG Westerburg entschied sich für die Sicherheit und Gesundheit der BürgerWW Bad geschlossen1 v1

In diesem Jahr bleibt das Westerburger Freibad geschlossen. Schweren Herzens fasste der Hauptausschuss des Verbandsgemeinderates in seiner jüngsten Sitzung, die am Dienstag, den 30. Juni stattfand, diesen Entschluss. „Jeder von uns hat sich intensive Gedanken gemacht“, äußerte sich VG-Bürgermeister Markus Hof. Doch die Stimmen in den Fraktionen machten deutlich, dass fast alle Mitglieder des

Hauptausschusses der Meinung sind, dass das beliebte Freibad einen großen Gefahrenpunkt in Sachen Corona darstellt. So entschloss sich der Ausschuss mit 13 Ja- und einer Nein-Stimme dafür, das Westerwaldbad in diesem Jahr nicht zu öffnen. Das Risiko der Ansteckungsgefahr und deren Folgen sei einfach zu groß.

Lobende Worte galten dem Förderverein des Westerwaldbades, der sich rührig um den Erhalt des Schwimmbades kümmere. Zuvor hatte der Hauptausschuss einstimmig eine Spendenannahme beschlossen, denn der Förderverein beabsichtigt, der Verbandsgemeinde eine Geldspende in Höhe von 10.000 Euro für die Einrichtung eines Behinderten-WC im Westerwaldbad zukommen zu lassen.

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Kosten waren nicht ausschlaggebend

Die momentan veränderten Bedingungen haben zwischenzeitlich zu einer Anpassung der Hygieneverordnungen geführt. Wie VG-Bürgermeister Markus Hof berichtete, wurde dies zum Anlass genommen, mit dem Betreiber des Westerwaldbades, Andreas Gravelius, Gespräche zu führen. Dabei wurde auch eine Öffnung des Freibades für die Saison 2020 mit den damit verbundenen Badebedingungen erörtert. So wurde in Erwägung gezogen, unter Vorbehalt der Beachtung der Anforderungen, die durch die aktuellen Hygieneverordnungen an den Schwimmbadbetrieb gestellt werden, das Freibad zu öffnen. Eine Schätzung der Mehrkosten, die durch die zusätzlichen Hygienemaßnahmen verursacht würden, wurde auf ca. 70.000 Euro beziffert. Diese Kosten würden zusätzlich zu dem Betriebskostenzuschuss in Höhe von 143.000 Euro bei gleichzeitiger Pachtzahlung durch den Betreiber in Höhe von 40.000 Euro fällig.

Doch auch mit dem Entschluss, das Schwimmbad nicht zu öffnen, fallen Kosten an. Das sind zum einen die Kosten für die Betreuung in der Zeit der Nichtöffnung, welche etwa 43.000 Euro betragen. Gleichzeitig entfallen die vorgesehenen Pachteinnahmen in Höhe von 40.000 Euro sowie die Zahlung des Betriebskostenzuschusses. Somit belaufen sich nach derzeitigem Stand die Gesamtkosten auf 83.000 Euro. Doch letztendlich waren es nicht die Kosten, die zu dem Entschluss führten, sondern die Sicherheit der Bürger.

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Öffnung wäre Belohnung gewesen
Eine Vorbereitungszeit von zwei Wochen bis zur Öffnung des Bades vorausgesetzt, wäre je nach Witterung mit einer 8-wöchigen Öffnungszeit zu rechnen gewesen. Auch eine Online-Anmeldung wie in Hundsangen war angedacht. Gerne hätten die Mitglieder des Hauptausschusses den Familien mit Kindern eine Alternative zum Urlaub gewünscht. Auch die übrigen Badegäste, die jedes Jahr dem Bad die Treue halten, hätten sich sicher sehr darüber gefreut, hier endlich wieder ihre Bahnen schwimmen zu können.

„Überall werden sich die Entscheidungen nicht leicht gemacht“, ging der Bürgermeister auf die Regelungen in den Gemeinden ein, in denen die Freibäder öffnen oder aber geschlossen bleiben. Wenn es zu einer Öffnung in Westerburg gekommen wäre, hätten die „Spaßeinheiten“ wie Rutsche und Kinderbecken aber auch die Umkleiden und Duschräume geschlossen bleiben müssen. Eine Öffnung wäre nur im 2-Schicht-Betrieb mit zu Beginn jeweils 200 Personen am Tag (also pro Tag maximal 400 Personen) möglich gewesen – und das auch bei großer Hitze. Somit hätte es eh nicht zum gewohnten Badevergnügen kommen können. Nun hoffen alle Beteiligten und natürlich auch die Badegäste, dass sich im kommenden Jahr Anfang Mai wieder die Türen öffnen. (Text und Foto: Ulrike Preis)