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Zünftige Blasmusik erfreute die Westerburger

Stadt und Kirmesgesellschaft stießen auf die Kirmes anWbg. Stadt Platzkonzert Kirmes 2020.01
 
Seit der Vereinsgründung im Jahre 1958 waren die Vereinsmitglieder der Kirmesgesellschaft Westerburg am ersten Wochenende im August stets tatkräftig im Einsatz. Viele von ihnen nahmen sich sogar ein paar Tage Urlaub, schließlich galt es, neben der Organisation auch Aufbau, Durchführung und Abbau in Eigenleistung durchzuführen. In diesem Jahr musste aufgrund der Corona-Bestimmungen das dreitägige Fest, das sonst unzählige Besucher auf den Rathausplatz lockte, abgesagt werden. 
Viele Bürger feierten Zuhause mit Familie, Freunden und Nachbarn. Auch die Mitglieder der Kirmesgesellschaft Westerburg ließen ihr Fest nicht ganz ausfallen. Sie unternahmen am Samstagnachmittag einen kleinen Kirmesumzug. Unter der musikalischen Begleitung von Alleinunterhalter Norbert Hering mit seinem Akkordeon und einen Bollerwagen mit Sonnenschirm im Schlepptau, zogen sie durch die Straßen der Stadt, die mit den Stadtfahnen geschmückt waren. Tradition ist es natürlich auch, dass sie ihre blauen Kittel tragen. Doch etwas war anderes: sie achteten auf mehr Abstand und trugen Nasen- und Mundschutz. Diese hatten sie extra nähen lassen und zwar in den Farben rot und blau. Ein weiterer Hingucker war der gestickte Schriftzug „Westerburger Kirmes 2020“.
Während ihres Stadtrundgangs machen sei dem ein oder anderen langjährigen Mitglied Station. Natürlich auch am Westerburger Rathaus, wo die rund 40 Blaukittel aller Generationen freudig begrüßt wurden. Bürgermeister Janick Pape und seine Beigeordneten erwarteten sie mit erfrischenden Getränken, die bei den  hochsommerlichen Temperaturen gerne angenommen wurden. Der Vereinsvorsitzende Heiner Gertz dankte dem Stadtchef für den netten Empfang und das gute Miteinander. Als Erinnerung überreichte er ihm ein gerahmtes Gruppenfoto vom vergangenen Jahr. Gegen Abend war bei Ehrenbürger Gerhard Krempel der letzte Haltepunkt erreicht. „Der Umzug war spitze organisiert“, so die Resonanz der Teilnehmer. 
    
Wbg. Stadt Platzkonzert Kirmes 2020.03
Die Stadt Westerburg wollte ihrer Bürgerschaft doch noch etwas Besonderes zur ausgefallenen Kirmes bieten und hatte alternativ zu einem Platzkonzert auf den Rathausplatz eingeladen. Obgleich einige Blaukittel am Eingang oder am Getränkestand Dienst schoben, so freuten sie sich doch über die entspannte Atmosphäre. Ebenso die rund 80 Besucher, die zum Veranstaltungsort gekommen waren. Wie in den Jahren zuvor, so luden auch diesmal Festzeltgarnituren und Stehtische unter den großen Sonnenschirmen in den Stadtfarben rot und blau zum Verweilen ein. In seiner Begrüßungsansprache machte Stadtbürgermeister Pape deutlich, dass das sonst übliche, fröhliche Treiben in diesem Jahr leider ausfalle, aber dennoch im Gedenken an die Kirmes im kleinen Rahmen gefeiert werden könne. „Wir haben ein Corona-Konzept erarbeitet“, wies Pape auf die Gegebenheiten und Hygienemaßnahmen hin und wünschte mit einem lautstarken „Hui Wäller? Allemol!“ allen viel Spaß. Die Mitglieder der Stadtkapelle Westerburg hatten auf der anderen Seite des Schafbaches ihre „Bühne“ bezogen.
„Wir spielen hier auf dem Platz, auf dem wir die letzten Wochen immer geprobt haben. Ich hoffe, dass der Funke überspringt und wir unsere Freude an der Musik mit euch teilen können“, so der Vereinsvorsitzende Uli Ferger. In den vergangenen Monaten waren keine Auftritte möglich. Umso mehr freuten sich die Musiker, dass sie jetzt endlich wieder einmal vor Publikum ihr Können präsentieren konnten. „Wir enden wie wir begonnen haben und zwar mit Egerländer Blasmusik“, verkündete Dirigent Mario Koch nach fast zwei Stunden Musikgenuss. Böhmischer Traum, der Egerländer Musikantenmarsch kamen ebenso zu Gehör wie das Westerwaldlied und verschiedene Schlager. Mit „Bravo“-Rufen und kräftigem Beifall honorierten die Zuhörer die Darbietungen, die in vielen Teilen der Stadt zu hören waren. So konnten auch die Daheimgebliebenen den bekannten Melodien lauschen.  (Text und Foto: Ulrike Preis)