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Hausarztpraxis von Tatjana Paris in Westerburg hat Nachfolger

Anna und Massoud Razavi erweitern das LeistungsangebotWbg Praxis Paris Nachfolger 01 2020.03 v1

Die Hausarztpraxis von Tatjana Paris aus Westerburg hat mit dem Arzt-Ehepaar Anna (Fachärztin für Innere Medizin) und Massoud Razavi (Facharzt für Allgemeinmedizin) kompetente Nachfolger gefunden, die gleichzeitig auch das Leistungsangebot im diagnostischen Bereich erweitern. Bereits Ende Dezember fand die Vertragsunterzeichnung statt. „Somit ist ein weiterer, zusätzlicher Kassenarztsitz in

Westerburg vorhanden und die ärztliche Versorgung gestärkt“, freuen sich die beiden Bürgermeister, Markus Hof (Verbandsgemeinde Westerburg) und Janick Pape (Stadt Westerburg). Dieser Tage trafen sie sich mit den drei Ärzten in den Räumen der Verbandsgemeindeverwaltung Westerburg.

„Die Beiden sind eine Bereicherung für die Praxis“, freut sich Tatjana Paris. Lange habe sie nach einem Nachfolger gesucht. Ihr Warten wurde belohnt. Im vergangenen Jahr kam es zu einer Zusammenarbeit mit Massoud Razavi. Dieser arbeitete von April bis November gewissenhaft in ihrer Praxis, um die Facharztausbildung zu vervollständigen. Im Dezember absolvierte Massoud Razavi erfolgreich seine Facharztprüfung. Während seiner Zeit in der Praxis zeigte sich Razavi hochmotiviert und setzte sich mit viel Engagement für seine Patienten ein. Massoud Razavi und seine Frau Anna absolvierten ihr drittes Staatsexamen an der Uni Bonn. Anschließend war das Ehepaar im stationären Bereich tätig.  Während Anna Razavi ihre Weiterbildung im Katholischen Klinikum Montabaur vollzog, leistete Massoud Razavi seine ärztliche Tätigkeit in der Paracelsus-Klinik Bad Ems ab. Nachdem sie reichlich Erfahrung in den Krankenhäusern gesammelt hatten, kamen sie zu dem Entschluss, sich als Hausärzte niederzulassen.

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Die Hausarztpraxis von Tatjana Paris (Mitte) hat mit Massoud und Anna Razavi kompetente Nachfolger gefunden. Über die Stärkung der ärztlichen Versorgung in Westerburg freuen sich Stadtbürgermeister Janick Pape (hinten links) und VG-Bürgermeister Markus Hof (hinten rechts).

Wichtige Entscheidung
„Alles braucht seine Zeit. Wir haben Zeit für diese Entscheidung gebraucht“, erzählt Anna Razavi über den wichtigen Schritt, sich für die Übernahme der Praxis von Tatjana Paris zu entscheiden. Dass alle drei Ärzte über diesen Schritt glücklich sind, machen sie im Gespräch mit den Bürgermeistern deutlich. „Wir möchten Ihnen beiden herzlich danken“, sagt das Arzt-Ehepaar im Hinblick auf deren Einsatz, in Westerburg tätig werden zu können. Lobend äußern sie sich auch über die Kassenärztliche Vereinigung, auch bei der Zulassung sei alles bestens gelaufen.
„Ich liebe meine Praxis und meine Patienten“, berichtet Paris und ergänzt: „Ich bin sehr froh, diese an so freundliche und kompetente Menschen übergeben zu können“. Doch ganz aufhören möchte die 69-Jährige nicht. Ihr Medizinstudium absolvierte sie in Frankfurt und Gießen. 1986 entschloss sie sich, selbst eine Praxis für Allgemeinmedizin zu eröffnen. Zunächst im Obergeschoss der damaligen Apotheke Lachmann, fünf Jahre später zog sie in die Neustraße 23, wo sie auch heute noch praktiziert. Neben der Allgemeinmedizin gehört ihre Leidenschaft den Naturheilverfahren und der Akupunktur. „Ein Mal in der Woche werde ich noch regelmäßig in der Praxis sein und auch die Kindervorsorge-Untersuchungen weiterhin durchführen“, freut sie sich auf ihre kleinen und großen Patienten, die sie aber nun in gute Hände weitergeben möchte.

Nachfolger investierten in neue Geräte
Massoud Razavi studierte Humanmedizin an der Staatlichen Medizinischen Universität Moskau. „Dort lernte ich auch meine Frau Anna kennen“, berichtet der 50-Jährige. Sie heirateten, bekamen drei Kinder und gingen nach dem Studium in den Iran. Aufgrund der politischen Aktivitäten zog es sie nach Deutschland. Von ihrem Medizinstudium bekamen sie allerdings nur fünf Jahre anerkannt. Ein einjähriges Studium an der Uni Bonn folgte. „Somit haben wir zwei medizinische Diplome“, erzählt Razavi. Zunächst war er im Bereich der Anästhesie tätig, im Jahr 2014 wechselte er zur Inneren Medizin. Seine Facharztprüfung für Allgemeinmedizin legte er im Dezember 2020 ab.

Seine Frau Anna (45) hat sich auf die Innere Medizin spezialisiert. Ihre Facharztprüfung legte sie im Sommer 2020 ab. „Ich hoffe, dass wir in Westerburg was Gutes leisten können“, sieht sie optimistisch ihrer neuen Aufgabe entgegen. „Wir genießen die Arbeit in der eigenen Praxis jeden Tag“, führt sie weiter aus.
Eine Bereicherung für die Praxis ist das Ehepaar auch im Hinblick auf die medizinische Ausstattung. „Das Fördergeld haben wir in neue Geräte investiert“, berichten sie stolz. Neben einem neuen Ultraschallgerät konnten auch neue Geräte für kardiologische Untersuchungen wie Langzeit-EKG und Langzeit-Blutdruck angeschafft werden. Das erspare den Patienten einen weiteren Termin in der Klinik. Wie im Gespräch weiter zu erfahren war, möchten sie auch die EDV-Ausstattung der Praxis modernisieren.

Hintergrund zum Förderprojekt

Die Verbandsgemeinde Westerburg ist unter dem Motto „Lass dich fördern – und dann lass dich nieder! Wir fördern dein Medizinstudium!“ auf der Suche nach Studierenden mit dem Ziel „Facharzt für Allgemeinmedizin“. Wer sich frühzeitig dazu entscheidet, nach dem Studium zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt im Westerburger Land zu arbeiten, der wird bis zum Abschluss seiner Facharztausbildung mit monatlich 500 Euro gefördert. „So können sich die Studenten ohne große Geldsorgen intensiv auf ihr Studium konzentrieren“, so die Bürgermeister Hof und Pape. Darüber hinaus möchten sie die künftigen Hausärzte schon zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn unterstützen. So stellen sie Kontakte zu bestehenden Arztpraxen her und helfen bei allen Fragen rund um das Thema „Niederlassung“.

Alle Details zur Vergabe von Stipendien und weitere Informationen gibt auf der Homepage www.lass-dich-nieder-westerburg.de. Interessenten können sich telefonisch melden unter 02663 291-700 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. (Text und Foto: Ulrike Preis)