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Dieter Kaiser mit dem „Petermännchen“ ausgezeichnet

Die Stadt Westerburg dankt dem 85-Jährigen für Engagement und VerdiensteWbg. Dieter Kaiser Ehrung 10 2021.001 heller

Dieter Kaiser engagiert sich seit vielen Jahren auf vielfältige Weise für seine Heimatstadt. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für sein Engagement und seine Verdienste wurde der 85-Jährige jetzt von der Stadt Westerburg mit dem „Petermännchen“ ausgezeichnet. Hierbei handelt es um die höchste Auszeichnung, die die Stadt Westerburg nach der Ehrenbürgerwürde verleihen kann.


Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss und dann der Stadtrat einstimmig dafür votiert hätten, Dieter Kaiser mit dem Petermännchen auszuzeichnen, habe dieser um eine kleine Feier gebeten. „Aber ohne viel Brimborium“, erinnerte sich Stadtbürgermeister Janick Pape in seiner Ansprache im Ratssaal der Stadt Westerburg an die Worte von Dieter Kaiser.

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Am vergangenen Freitag wurde Dieter Kaiser (links) im Rahmen eines Ehrenempfangs im Westerburger Ratssaal von Stadtbürgermeister Janick Pape mit dem „Petermännchen“ ausgezeichnet.

„Das gibt die Ehrenordnung der Stadt allerdings nicht her, denn das Petermännchen ist im Rahmen eines feierlichen Empfangs vorzunehmen und ich glaube für die vielen Verdienste und das jahrzehntelange Engagement ist dies auch nicht mehr wie angemessen. Es ist gerade diese Bescheidenheit, die unseren heutigen Preisträger ausmacht“, hob Pape hervor.

Der Preisträger unterscheide sich zwar charakteristisch von dem sagenumwobenen Schlossgeist, dennoch seien bei beiden die gleichen guten Eigenschaften festzustellen: beide sind in ihrer Heimatstadt fest verwurzelt, so der Stadtchef.

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Eine gelungene Überraschung war die Akteurin des musikalischen Rahmens. So erfreute die heimische Sopranistin Edda Sevenich aus dem Stadtteil Wengenroth mit ausgewählten Volksliedern, darunter auch Lieder über Westerburg.

Engagement für die Heimatstadt
Von 1984 bis 1994 sowie 1999 bis zum 1. Dezember 2017 war er Mitglied im Stadtrat sowie in diversen Ausschüssen. Darüber hinaus war er einige Jahre Ratsmitglied im Verbandsgemeinderat. Seit 2004 ist Dieter Kaiser als Stadtführer tätig und fördert somit ehrenamtlich den Tourismus des Westerburger Landes. Sein persönliches Interesse an der Geschichte seiner Heimatstadt ist natürlich ein entscheidender Vorteil. So auch bei seiner Arbeit in der Geschichtswerkstatt des Westerwald-Vereins Westerburg, die er im Jahre 2008 mit einigen Gleichgesinnten ins Leben rief.

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Sein Engagement für den Westerwald-Verein reicht viel weiter zurück. Schon bei der Neugründung war Dieter Kaiser im Vorstand vertreten. Seit 1987 leitet er als Vorsitzender den Westerwald-Verein Westerburg. Überdies wirkte er bei der Herausgabe der Westerburger Hefte mit. Seit 1953 ist er Mitglied des Evangelischen Kirchenchors Westerburg und leitet diesen seit 1964 als Vorsitzender. Er war Mitglied in der Sängervereinigung 1852 Westerburg und gehörte der Gesangsgruppe „Die Katzensteiner“ an. Darüber hinaus war er lange Jahre Mitglied im Kirchenvorstand und in anderen Gremien und Organisationen aktiv.

Im Dienst der Gemeinschaft
„Dafür bedanke ich mich ganz herzlich, freue mich und fühle mich sehr geehrt“, äußerte sich Dieter Kaiser, nachdem er neben dem Petermännchen auch eine Ehrenurkunde aus den Händen von Bürgermeister Janick Pape in Empfang genommen hatte. „Was habe ich besonderes getan, dass mir diese Ehre zu Teil wird? All die Aktivitäten, die von mir ausgegangen sind, sind doch eigentlich selbstverständlich und bedeuten nichts außergewöhnliches“, so Kaiser.

 

An dieser Stelle dankte er seinem leider viel zu früh verstorbenen Freund Friedel Schweitzer und verlas zwei Gedichte aus dessen Feder, die „Liebeserklärung an Westerburg“ und „Der alte Westerburger“. „Er hat mich sehr in meinem Bestreben bestärkt, den Menschen zu zeigen, wie schön unser Westerburg ist und dass es sich lohnt, sich aktiv in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. In der heutigen Zeit leiden die Kommunen und Vereine unter dem Mangel an Menschen, die ihre Ideen einbringen, die etwas bewegen wollen“, so Kaiser.

Das rechte Maß der Dinge
Über die Ehrung seines Freundes und langjährigen Weggefährten freute sich auch Wilfried Schneider. Die Kunst, in den Höhen und Tiefen des Lebens einerseits nicht überheblich und andererseits nicht hoffnungslos erschüttert zu sein, das hätte Dieter Kaiser im Laufe seines Lebens oftmals bewiesen. In der schwedischen Sprache bezeichne man mit dem Wort „Lagom“ eine Sache , die gerade richtig ist und das rechte Maß hat. „Dieses rechte Maß der Dinge verleiht Dir eine besondere Würde - Du bist darin ein Vorbild für uns alle“, hob Schneider hervor.

Geschichtsbewusstsein
„Wie das Petermännchen, die sagenhafte Gestalt Westerburgs ist, so ist Dieter Kaiser die Verkörperung des Geschichtsbewusstseins der Stadt“, stellte Burkhard Peschke stellvertretend für die Geschichtswerkstatt fest. Weiter führte er aus: „Er ist ein geschichtskundiger, umfassend gebildeter Stadtführer, der noch vom besonderen Leben der Ober- und der Unterstadt, von jüdischen Familien Westerburgs, der Bombardierung auch des eigenen Elternhauses und den Schwarzmarktzeiten des Nachkriegs erzählen kann. (Text und Foto: Ulrike Preis)