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280 Konfirmanden feiern in Bad Marienberg das „Constival“

Junge Menschen erleben drei Tage lang abwechslungsreiches Festival

Das „Constival“ ist ein Fest, das zu Herzen geht. Rund 280 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus einem Dutzend Kirchengemeinden haben in Bad Marienberg ein Wochenende lang viel gelacht, herumgealbert, geklettert, gesungen, kurz: eine richtig gute Zeit miteinander verbracht. Nun ist das Konfirmandenfestival des Evangelischen Dekanats Westerwald zu Ende gegangen.
Obwohl es erst die zweite Constival-Ausgabe ist, wirkt das Spektakel sehr routiniert: Die Unterbringung und Verpflegung der Konfis laufen im Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg wie am Schnürchen. 50 ehren- und hauptamtliche Helferinnen und Helfer sind immer ansprechbar und sorgen dafür, dass während des abwechslungsreichen Programms alles glatt geht. Die jungen Menschen feiern unter freiem Himmel und erleben kreative Workshops, Aktionen und Ausstellungen, in denen es um Jesu berühmtes Liebesgebot geht: Liebe Deinen Nächsten, liebe Dich selbst und liebe Gott. Die alte Botschaft neu erzählt – übrigens nicht von Pfarrerinnen und Pfarrern, sondern von jungen Ehrenamtlichen wie Jini Schmidt: In ihrer Andacht fragt ein Igel nach Jesus und bekommt diese Antwort: „Jesus stärkt Solidarität, schmeißt gerne Partys, er lädt jede und jeden ein, er sieht auch den kleinsten Igel, er kümmert sich und macht, dass sich alle wohl und warm fühlen. Er engagiert sich, achtet auf die Umwelt; er stärkt und motiviert.“
Die Gottesdienste des „Constivals“ leben von der jungen Sprache und von den rockigen Klängen der Band „Cornerstone“ aus Liebenscheid. Die vier Musiker spielen christliche Songs wie „Good good Father“ oder „Wir sind eins“ und lassen sich auch nicht vom Regen abhalten, der zwischendurch immer mal wieder für Abkühlung sorgt.
Auch die Wanderung der Konfis zum nahegelegenen Kletterwald ist ziemlich verregnet. Als sie ankommen, erleben sie dort aber ein paar trockene Stunden in Baumwipfeln und in der „Street of Action“. So hat das Constival-Team einen Erlebnisweg genannt, bei dem die jungen Leute an fünf Stationen die Schöpfung neu erfahren: Auf einem Barfußpfad, einer kleinen Konzertbühne unter freiem Himmel und anderen Stationen lernen sie die Natur und das Liebesgebot mit allen Sinnen kennen. An einer der Stände können sie zudem „Waldgesichter“ erschaffen. Das sind kleine Kunstwerke aus Ton, die direkt an Bäumen modelliert werden und dort haften bleiben, wie Teamerin Regina Kehr erklärt. „Die Arbeit mit Naturmaterialien fühlt sich einfach gut an – auch wenn sie vergänglich ist.“ Denn die Waldgesichter sind wohl nur noch ein paar Tage im Bad Marienberger Forst zu sehen und werden irgendwann vom Regen weggespült.
Auch am frühen Abend des zweiten Constival-Tags regnet es kurz. Das internationale Buffet genießen die Konfis deshalb nicht unter freiem Himmel, sondern in der Schulmensa. Später toben sie sich noch einmal aus – zum Beispiel beim „Blackminton“, einer farbenfrohen Badminton-Variante, die bei Schwarzlicht gespielt wird. Andere suchen Stille und finden sie während der meditativen Taizé-Andacht. So klingt der Abend dann auch aus: in aller Ruhe, mit einem Meer aus Kerzen und dem Schlusssegen auf dem Schulhof.
Das zweite Constival endet am dritten Tag: Die Konfirmandinnen und Konfirmanden feiern den letzten gemeinsamen Gottesdienst, bei dem Dekanatsjugendreferent Emil Huck und Gemeindepädagoge Hieu Duong das Liebesgebot und dessen Kraft noch einmal zusammenfassen – während sie an Sportgeräten trainieren. Es sind kreative Einfälle wie diese, die das „Constival“ so charmant machen. Und die bei den jungen Menschen ankommen: „Wir sind geklettert, haben uns mit Schwarzlichtfarbe geschminkt und waren mit Freunden zusammen. Es ist toll, dass wir hier so viele Freiheiten hatten“, sagen die Konfirmandinnen Leni und Julia.
Das herzliche Festival hat in Bad Marienberg viele Herzen bewegt und soll 2025 fortgesetzt werden – nach einer Tour zum Jugendkirchentag 2024 in Biedenkopf. (bon)